lien, Großer Preis von São Paulo
Länge: 4,309km
Rennlänge: 71 Runden (305,909km)
Rundenrekord (Rennen): 1:11,010 (Sergio Perez, RedBull Racing, 2021)
Rundenrekord (Qualifying): 1:07,934 (Lewis Hamilton, Mercedes, 2021)
Meiste Siege: Alain Prost (6)
Meiste Poles: Ayrton Senna (6)
Im Formel 1 Kalender: 1973 – 1977, 1979, 1980, 1990- 2019, seit 2021
Trivia: 1938 wurde das Projekt zur Stadtentwicklung begonnen, woraus der Rennkurs von Interlagos 1940 entstand. In den ersten Rennen fanden sporadisch Motorrad und Autorennen statt. Ab den 1950ern erlebte die Strecke ihre Blütezeit, so wurde etwa 1951 das erste 24h Langstreckenrennen abgehalten, 1952 fand der „Grand Prix der Stadt São Paulo“ statt. Der Militärputsch 1964 traf den brasilianischen Automobilsport jedoch hart; es wurden in der Folge nur wenige Rennen ausgetragen. Doch ab Ende der 1960er Jahre gab es den Plan, die Formel 1 in Brasilien zu etablieren. Ab 1968 begann der Ausbau zu einer modernen Strecke und es entstand ein acht Kilometer langer Kurs sowie die erforderliche Infrastruktur für internationale Rennveranstaltungen. 1970 wurde die Piste wiedereröffnet und es wurde das erste internationale Formel-Ford-Turnier in São Paulo ausgetragen, das Lokalmatador Emerson Fittipaldi gewann. 1971 organisierte man ein Formel-2-Rennen. 1972 fand in Interlagos ein „inoffizieller“ Formel-1-Grand-Prix statt, bei dem noch keine Punkte für die Weltmeisterschaft vergeben wurden. 1973 wurde dann der erste reguläre Große Preis von Brasilien in der Formel 1 ausgetragen. Sieger wurde damals Emerson Fittipaldi in einem Lotus, der im Folgejahr seinen Triumph wiederholte. Beim Grand Prix 1977 löste sich aufgrund der sommerlichen Hitze der Asphalt in Kurve 3 und sorgte für ein Ausscheiden zahlreicher Autos. Bernie Ecclestone, der bereits häufig seinen Unmut über São Paulo geäußert hatte, nahm dies nun zum Anlass, den Grand Prix im folgenden Jahr nach Rio de Janeiro zu verlegen. 1979 und 1980 fand der Grand Prix von Brasilien zwar jeweils noch einmal in Interlagos statt, doch es gab zunehmend Proteste aus Sicherheitsgründen. 1980 kam es im unmittelbaren Vorfeld des Rennens beinahe zu einem Fahrerstreik aufgrund der unebenen Strecke, die der britische F1-Kommentator Murray Walker als „schrecklich rumpelig“ beschrieb. Die zu dieser Zeit üblichen Autos mit Ground Effect hatten keine Federung und machten die unebene, wellige Streckenoberfläche von Interlagos zu einer Tortur für die Fahrer. Dazu kam der Aufstieg Nelson Piquets, der aus Rio de Janeiro stammte. Infolgedessen verlor Interlagos 1981 bis 1989 den Formel-1-Grand-Prix von Brasilien an Jacarepaguá. Ende der 1980er Jahre weigerte die Stadtverwaltung von Rio de Janeiro sich jedoch, den örtlichen Grand Prix weiterhin zu finanzieren und Formel-1-Promoter Ecclestone drohte mit der Absage des brasilianischen Grand Prix. São Paulo fand sich wiederum zur Austragung bereit; die Rennstrecke von Interlagos wurde nun modernisiert und entsprechend dem gängigen Trend umgebaut und verkürzt. Die geplante neue Streckenführung sorgte für eine Kontroverse zwischen Ecclestone und dem Verantwortlichen Chico Rosa, denn Ecclestone wollte das Außenoval unbedingt verwerfen, um damit eine mögliche Austragung von Indy-Car-Rennen in Interlagos zu vermeiden. Das endgültige Layout mit dem „Senna-S“ kam dann durch einen Kompromissvorschlag des Lokalmatadors Ayrton Senna zustande. Die Infrastruktur (Garagen, Boxen u. ä.) wurde ebenfalls erneuert, wobei man die Boxengasse verlängert und die Ausfahrt nach Kurve 3 verlegt hat. Auch die Einfahrt ist vor der Zielkurve 15 zu finden, nicht wie auf dem Bild. Auf der jetzt 4,3 Kilometer langen Rennstrecke werden bei Formel-1-Rennen 71 Runden gefahren.

Von Ch1902 – Wikipedia – Gemeinfrei, angepasst für F1Tipp
Von Arz – Wikipedia – CC BY-SA 3.0, angepasst für F1Tipp